Erfahrungsbericht April 2024: „Sprachkurs Spanisch“ in Malaga (Spanien) von Katja Neubauer
Fremdsprachen zu lernen bringt zahlreiche Vorteile für das Gehirn, die Psyche und die persönliche Entwicklung – und ist besonders für Lehrerinnen und Lehrer wertvoll. Aus neurologischer Sicht stärkt das Erlernen und Sprechen anderer Sprachen das Gedächtnis, die Konzentrationsfähigkeit sowie die kognitive Flexibilität. Studien zeigen sogar, dass Mehrsprachigkeit den geistigen Abbau im Alter verlangsamen kann. Gleichzeitig fördert Sprachlernen auch das psychische Wohlbefinden: Es steigert das Selbstbewusstsein, öffnet den Blick für andere Kulturen und ermöglicht soziale Teilhabe über Sprachgrenzen hinweg.
Besonders wirksam ist es, eine Fremdsprache direkt im Ausland zu erlernen. Dort ist man von der Sprache umgeben, hört sie im Alltag, erlebt sie im echten Kontext und muss sie aktiv anwenden – ein sogenanntes „Sprachbad“. Diese intensive Erfahrung führt zu schnellerem, nachhaltigerem Lernen, fördert das Hörverstehen und verbessert die Aussprache. Zudem entsteht ein tieferes Verständnis für kulturelle Unterschiede, was interkulturelle Kompetenz und Empathie stärkt.
Für Lehrkräfte ist das besonders bedeutsam. Fremdsprachenkenntnisse erweitern ihre beruflichen Möglichkeiten, etwa durch die Mitwirkung an internationalen Projekten, Austauschprogrammen oder bilingualem Unterricht. Sie ermöglichen eine bessere Unterstützung von mehrsprachigen Schülern oder Eltern. Darüber hinaus wirken Lehrer mit Sprachkenntnissen als Vorbilder: Sie zeigen Lernfreude, Offenheit und die Bereitschaft, sich auch selbst weiterzuentwickeln – zentrale Werte für eine moderne, weltoffene Bildung.
Ich hatte das große Glück, die meisten Stunden meines einwöchigen Kurses von der Lehrerin im 1 zu 1 Setting unterrichtet zu werden. Das hat mir einen sehr hohen aktiven Sprachanteil gesichert. Natürlich sind fünf Tage zum Erlernen einer Fremdsprache viel zu kurz. Dennoch hat mir der Einsteigerkurs ein tieferes Verständnis für einfache grammatikalische Phänomene (zB. Pluralbildung, Artikel, Satzbau, Verbflexion) ermöglicht, so dass ich selbst zielgerichteter mit Sprachlern-Apps weiterlernen kann. Die Möglichkeit eines Aufbaukurses ziehe ich durchaus in Betracht, dann aber unbedingt auch wieder in einem Land, in dem Spanisch gesprochen wird. Besonders interessant fand ich im Kurs auch die kurzen gesellschaftspolitischen Einblicke, welche die Lehrerin gegeben hat.
Andalusien ist eine wunderbare Gegend von Spanien. Malaga bietet alles, was man braucht um sich während des Kurses wohlzufühlen. Es gibt wunderbare Strände, tolles Essen und ein sehr reichhaltiges kulturelles Angebot. Wenn es die Reiseplanung erlaubt, empfehle ich unbedingt einen Besuch in Granada und Sevilla sowie die kurze aber sehr spannende Wanderung entlang des Caminito del Rey.