WIR in EUROPA

ERASMUS – Projekt der Albert-Schweitzer-Schule Aue – Bad Schlema

Erfahrungsbericht Juli 2022: „Mindfullness & Meditation“ in Reykjavik (Island) von Katja Neubauer

 

Was kann es schöneres geben? Einen Kurs, der sich mit Achtsamkeit, Wohlbefinden und psychischer sowie physischer Gesundheit für Lehrer UND Schüler auseinander setzt an einem Ort, der als Reiseziel ebenso exotisch wie faszinierend auf seine Besucher wirkt und bei vielen auf der Liste der Traumreiseziele ganz oben steht. Diese Kombination konnte nur ein Volltreffer werden.

Bei der Weiterbildungsorganisation „Smart teachers play more“ sind Profis am Werk – und das hat man gemerkt, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch. Große Workshop-Gruppen machten es dem sprachlich nicht ganz so gewandten Teilnehmer leichter, sich in der Masse „zu verstecken“, dennoch ermöglichten viele praktische Sequenzen auch passiven Teilnehmern das „Mitnehmen“ von vielen Ideen und Übungen für die eigene Arbeit. Für mich stellten gerade die spielerischen Anregungen, wie man Yoga, Achtsamkeit und Atemübungen in den Unterricht mit den ganz Kleinen sinnvoll einbeziehen kann, wertvolle Infos dar. Auch die Anregung, im eigenen Alltag zu mehr Bewegung und damit Entspannung zu gelangen, in dem man die Bewegungsanlässe der Klasse selbst mit nutzt, werde ich zukünftig beherzigen. Ich freue mich schon darauf, die vielen kleinen Spiele und Übungen mit meinen neuen Erstklässlern auszuprobieren und das Material dafür herzustellen und zu beschaffen.

Wie erwartet haben sowohl der internationale Austausch mit den Kollegen aus ganz Europa sowie die Informationen zum isländischen Schulsystem und der Arbeit der Lehrer dort neue Perspektiven auf meine eigene Arbeit hier in Deutschland geöffnet, auch wenn die große Gruppengröße und die Größe der länderspezifischen Gruppen das Networking über die eigene Landesgrenze hinaus etwas erschwert haben. Besonders beeindruckt hat mich das Konzept der „Working schools“: steuerfinanzierte, gemeinnützige und zentral organisierte Sommerferienarbeit für die Schüler der Klassen 8 bis 10.  Am letzten gemeinsamen Tag wurden viele Flyer, Telefonnummern und Emailadressen innerhalb ganz Europas ausgetauscht. Polen, Finnland, Spanien – wer weiß mit welcher Schule in zwei oder drei Jahren vielleicht einmal eine Projektpartnerschaft entstehen kann. Die interkulturelle Party mit landestypischen Snacks, Tanzbingo und Gesangseinlagen wird mir noch lange in sehr guter Erinnerung bleiben. Bei allen Anstrengungen und Herausforderungen des Schulalltags ist eine bunt gemischte Truppe aus Lehrern, die ihre Arbeit lieben und keine Angst vor Neuem haben manchmal genau das, was man braucht um neue Motivation zu generieren. Den Organisatoren ist es toll gelungen uns Teilnehmern sowohl die Kursinhalte als auch die Faszination und Schönheit Islands nahezubringen, die Freizeitangebote innerhalb der Kursdauer waren ein wirklicher Gewinn.